Die Hoffnung stirbt zuletzt

Im Moment ist schwer vorstellbar, dass wir in 2 Monaten unsere antifaschistische Straßenmusiktour wie geplant durchziehen können – oder auch nur wollen. Das öffentliche gesellschaftliche Leben ist zum Stillstand gekommen. Um die Ausbreitung von COVID-19 zu verlangsamen, dürfen u.a. keine Konzerte, keine Demonstrationen und Kundgebungen durchgeführt werden. Um Verantwortung zu übernehmen und besonders gefährdete Menschen zu schützen, ist es momentan offenbar alternativlos, physische Sozialkontakte zu minimieren.

Allerdings hört für uns Veranwortungsübernahme nicht beim Händewaschen auf, sondern bezieht auch den kritischen Blick auf die zukünftige gesellschaftliche Entwicklung mit ein. Wenn wir von „Solidarität in Zeiten von Corona“ sprechen, dürfen wir dabei nicht die Menschen aus dem Blick verlieren, die aus dem Raster fallen, die keinen Wohnraum haben, prekär leben, auf Unterstützung angewiesen sind, die den öffentlichen Raum als Schutzraum brauchen. Außerdem richten wir die Aufmerksamkeit auch auf die immer katastrophaler werdende Situation von Menschen auf der Flucht nach Europa. Was im Moment passiert, stellt Weichen für die Gesellschaft nach der Krise: wenn Freiheitsrechte eingeschränkt werden, Polizeibefugnisse ausgeweitet werden, Überwachung ausgebaut wird, verstärkt das autoritäre Tendenzen und trifft am stärksten diejenigen mit den wenigsten Privilegien. Die schon jetzt deutlich sichtbaren sozialen Missstände werden sich durch die Maßnahmen gegen Covid-19 weiter verstärken. Menschenverachtendes Gedankengut ist leider resistent gegen Viren.

Das soll so nicht stehen bleiben – diese Zeit ist auch eine Chance, Strategien zu entwickeln, wie wir uns solchen Tendenzen entgegenstellen können. Wir stehen für Solidarität, Antifaschismus, verantwortungsbewusste Handlungsfähigkeit und Gemeinschaft. Diese Standpunkte wollen wir in den öffentlichen Raum einbringen.

Wie uns das gelingt ist noch offen, aber wir sind weiterhin am Start. Mitte April gibt‘s von uns ein Update, ob und wie die AntifRAKtour im Mai stattfinden wird, ob wir alternative Aktionsformen finden oder das Ganze auf einen günstigeren Zeitpunkt verschieben.

Stay connected!

Rotzfreche Asphalt Kultur

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